Vom 16.01.2018 aus https://moto-station.com/moto-revue/equipement/test-casque-shoei-neotec-ii-2-bonne-evolution/14098
    

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Im Laufe der Jahre hat der Klapphelm immer mehr Nutzer erobern können. Vor allen Dingen Brillenträger, die nämlich festgestellt haben, dass es viel einfacher ist, die Brillenbügel in den Helm zu schieben. Aber auch Andere haben die praktischen Seiten dieses Helmtyps schätzen gelernt. Zu den Vorteilen zählt sicherlich die Möglichkeit, die Vorderseite des Helms je nach Bedarf und Lust öffnen zu können. 

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Der japanische Hersteller Shoei führt seit den 90er Jahren einen Klapphelm in seinem Sortiment. In jüngster Vergangenheit ist der Neotec dem Multitec in 2011 gefolgt und bleibt in zwei Farbtönen im Katalog enthalten. Trotzdem wird man 2018 seinen Nachfolger sehen, der ab Februar im Handel erhältlich sein wird. Was uns betrifft, so haben wir die Möglichkeit gehabt, einige hundert Kilometer mit ihm zu fahren, um unsere Erfahrungen aus erster Hand schildern zu können. Hier ist somit unser erster Test dieses neuen Shoei Neotec 2 (II).

 

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Test Shoei Neotec II (2): Eine überarbeitete und kompakte Helmschale

In geschlossener Position ist der Shoei Neotec 2 fast mit einem klassischen Integralhelm verwandt. Die Änderungen, die an der Schale durchgeführt wurden, tragen Früchte. Der neue Shoei-Klapphelm bleibt kompakt und dies trotz der Integration einer QSV-1 Sonnenblende. Denn dadurch war es notwendig, den oberen Teil der Schale zu wölben, damit die Innenschale immer noch dick genug ist, um ausreichend Schutz zu bieten. Ein Merkmal, das der Neotec II gemeinsam mit dem GT-AIR teilt. Wenn der Neotec 2 sich auch ein bisschen sportlicher als sein Vorgängermodell erweist, erkennt man gut die typische Form der Klapphelme des japanischen Herstellers wieder. 

 

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Wie immer bei Shoei ist die Qualität der Montage und Oberflächenbeschaffenheit bei diesem erstklassigen Modell, das aus Faser-Materilien hergestellt wurde, nicht zu übertreffen. Der Helm lässt sich am besten aufsetzen, indem man seine Vorderseite öffnet, damit man ihn ohne jegliche Probleme über den Kopf ziehen kann. Erst einmal geschlossen lässt sich der Helm durchaus unproblematisch befestigen, selbst wenn dabei deutlich wird, wie aufwendig es ist, die Gurte unter der dichten Auskleidung am Hals zu verschließen. Shoei wollte dadurch das Eindringen von Zugluft verringern und somit das Kältegefühl minimieren und die Schalldämpfung verbessern.


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Wir haben kein Problem beim Verschließen des Metall-Schnellverschlusses festgestellt (Shoei behält den Verschluss mit zwei Ringen oder den Doppel-D-Ring für seine sportlicheren Modelle). Beim Neotec 2 hat man das Gefühl, dass man wie in einem Kokon steckt, auch wenn der Kopf nicht so fest sitzt, wie man es von den Integralhelmen der Marke kennt. Dies merkt man vor allen Dingen, wenn man den Helm auf einem Motorrad ohne Windschutz trägt, wie einer Roadster. In diesem Fall und bei eher "sportlicheren" Fahrten eignet sich ein klassischer Integralhelm wahrscheinlich besser. Aufgrund seiner Gestaltung wird der Klapphelm oft von Besitzern von GT-Maschinen, Touren-Rädern und Maxi Scootern genutzt, die dann vom zusätzlichen Windschutz profitieren.

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Der Helm verfügt über die doppelte Typgenehmigung.

Einer der Fortschritte, die beim Neotec II zu finden sind, betrifft seine doppelte Typgenehmigung als Jet- und Integral-Helm, auch wenn es nicht nur aus offensichtlichen Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert ist, mit geöffneter Klappe zu fahren, sondern auch der Komfort abnimmt, wenn der Wind gegen den Kinnriemen drückt, sobald man auf der Landstraße unterwegs ist. Es ist übrigens zu bemerken, dass sein Verriegelungsmechanismus deutlich überarbeitet worden ist. Ganz allgemein lässt sich dieser Teil des Helms immer noch einfach feststellen und schließen, genauso wie sich die Verschlussöffnungstaste bedienen lässt, und zwar auch mit dicken Winterhandschuhen. Vielleicht hätte das Verriegelungsmechanismus ein etwas besser hörbaren "Klick" haben können?

 

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Eine tolle optische Qualität

Auf der Straße verschleiert der Shoei Neotec 2 ziemlich gut sein Gewicht (1 680 Gramm, geprüft), während seine Schalldämmung (bei geschlossener Belüftung) sich als vollkommen korrekt für die Kategorie erweist. Der Hersteller nutzt das neue CNS-3-Visier, das im oberen Bereich gekrümmt ist, um das Durchsickern von Lärm zu minimieren. Zwei weitere Pluspunkte somit. Die optische Qualität der Shoei-Visiere kann man nicht kritisieren, selbst wenn die QSV-1-Sonnenblende bei flach einfallender Sonne ihre Grenzen eingestehen muss. Die Blende hätte zudem weiter nach unten fallen können, ohne die Nase zu berühren (unsere auf jeden Fall). Aber das hängt auch von der Gesichtsform jedes einzelnen Fahrers ab.

Andererseits ist dieses Visier sehr schätzenswert, wenn es bewölkt ist (man kann nicht alles haben, es sei denn Shoei bringt eines Tages einen Klapphelm auf den Markt, der mit einem auf der Prüfstation bereits getesteten photochromen Visier ausgestattet ist. Die Pinlock-Antibeschlagfolie zeigt wieder einmal ihre Wirksamkeit. Lassen Sie uns betonen, dass das Visier zwar oft an den Außenseiten beschlägt, aber niemals im Sichtfeld, das oft groß genug bleibt.

 

Eine (sehr) großzügige Belüftung

Die Belüftungsfunktionen des Neotec 2 sind wirklich erstaunlich effektiv! Es besteht kein Zweifel am Öffnungsgrad und die Öffnungen sorgen für eine wahre Erfrischung, und zwar so sehr, dass sie auf Motorrädern, bei denen der Gehörschutz wirkungslos ist (und umgekehrt hinter einer Verkleidung), einen sehr hohen Schall erzeugen können. Shoei wollte sehr effiziente Lüftungsfunktion entwickeln, wohl wissend, dass Fahrer mit Klapphelmen oft Touren- oder GT-Maschinen besitzen. Das erklärt diese Entwicklung also.
Durch die untere Belüftung kann die Luft gut in den Helm gelangen, aber es zeigt sich, dass im Augenbereich zu viel Luft einströmt. Die Belüftungen lassen sich klar bedienen, aber auch hier hängt alles von der Gesichtsform jedes Einzelnen ab. Nur die erste Raste der oberen Belüftung lässt sich nur schwer justieren. Das werkzeuglose Abmontieren des Visiers bereitet wiederum keine Probleme, ohne jedoch mit den für seine Einfachheit bekannten Mechanismen von NXR oder RYD mithalten zu können.

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Das Sena-Kommunikationssystem im Plug and Play Modus

Eine weitere beträchtliche Entwicklung beim Neotec 2 ist die Konzeption dieses Helms zusammen mit dem Spezialisten für Motorrad-Kommunikation, der Firma Sena. Es dauert in der Tat nur einige Minuten, bis man ein Sena SRL-Kommunikationssystem in den Shoei Neotec II eingebaut hat und es mit allen erforderlichen Dingen ausgestattet ist. Die Japaner gehen somit auf die (starke) Anfrage von Nutzern ein, die mit Klapphelmen fahren.

 

Würdiger Nachfolger

Der Shoei Neotec II (2) befindet sich im oberen Preissegment in der Kategorie der Klapphelme und wird ab 599 € ausgewiesen. Ein Preis, der durch die Verarbeitungsqualität und den sehr guten allgemeinen Komfort gerechtfertigt ist. Für diese Art von Helm, der oft im Alltag sowie auf langen Strecken getragen wird, verfügt der Neotec II über eine erstklassige Qualität. Die Arbeit, die am Helm geleistet wurde, hat uns in sämlichen Bereichen überzeugt: doppelte Typgenehmigung, leichte Bedienung des Kinnriemens, vorzeitige Integration des Kommunikationssystem  (optional), leistungsstarke Belüftungen… das macht es aus, warum man einen Helm wirklich nutzen will. Es gibt nur relativ wenig hochwertige Klapphelme. 

 

Test Shoei Neotec 2: Das Wichtigste

Stärken:

  • kompaktes Design;

  • Verarbeitungsqualität;

  • komfortable / leichte Bedienung des Kinnriemens;

  • Schalldämpfung (geschlossene Belüftungen);

  • effiziente Belüftungen;

  • erleicherterte Einbaumöglichkeit des Kommunikationssystem .

 

Schwächen:

  • lärmende Belüftungen (ungeschützt);

  • fester Sitz des Kopfes wie beim Integralhelm;

  • etwas knappe Abdeckung der Sonnenblende.

 

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Praktisches

  • Verfügbar: ab Februar 2018

  • Farbtöne: 8 Farben, 3 Verzierungen

  • Größen: XS bis XXL

  • Mitgelieferte Zubehörteile: Pinlock-Visier, standardmäßiger Nasenschutz, standardmäßiger Windabweiser, Transportbeutel

  • Produktion: Japon

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Shoei Neotec II Helm: technische Daten

  • AIM-Helmschale aus organischer Faser und Multi-Faserverbund;

  • EPS-Innenschale mit doppelter Dichte;

  • Gewicht: 1 650 Gramm laut Angabe, 1 680 Gramm nach Überprüfung

  • beschlaghemmende Pinlock CNS-3-Linse, herausnehmbar;

  • verstellbare mikrometrische Schnalle aus Edelstahl;

  • Kinnschutz-Verriegelung aus Edelstahl;

  • doppelte Typgenehmigung als Jet- und Integralhelm;

  • versenkbare QSV-1 Sonnenblende;

  • 3 Schalen-Größen entsprechend der Helmgröße;

  • herausnehmbare und waschbare innere Schutzkappe (in 3 optionalen Dicken erhältlich);

  • herausnehmbare und waschbare Wangenpolster;

  • herausnehmbarer und waschbarer Verschluss-Schutz;

  • Ohrenpolster zur besseren Schalldämpfung;

  • vorgerüstet für Sena SRL Kommunikationssystem ;

  • zwei einstellbare Belüftungen;

  • zwei Entlüftungen auf der Rückseite;

  • Neues Design der Deflektoren und des Kinnschutzes;

  • kratzfestes und ohne Werkzeug herausnehmbare CNS-3-Visier;

  • Wangenpolster in verschiedenen Dicken erhältlich (optional).